Tipps und Tricks zum richtigen Würzen in der veganen Küche

Erst mit Fleisch, Fisch und Käse kommt so richtig Geschmack ans Essen? Ganz im Gegenteil! Kräuter und Gewürze spielen eine weitaus wichtigere Rolle und geben den meisten Gerichten – egal, ob vegan oder nicht – erst ihren runden Geschmack. Zugegeben, einige tierische Produkte können durchaus zum Geschmacksprofil beitragen. Diese Aromen lassen sich aber auch sehr gut pflanzlich erzeugen. Das ist besonders wichtig, wenn mit Zutaten gearbeitet wird, die keinen intensiven Eigengeschmack mitbringen, wie zum Beispiel einige Gemüsesorten, Tofu, Seitan oder andere Ersatzprodukte. Ganz egal, ob Raucharoma, Umami, Ei- oder Käsegeschmack – mit den richtigen Gewürzen müssen Veganer:innen auf nichts verzichten.  Die wichtigsten Infos, Tipps und Tricks für würzige Geschmackserlebnisse in der veganen Küche haben wir daher hier für dich zusammengefasst.

Was ist eigentlich umami?

Unsere Zunge kann zwischen fünf verschiedenen Geschmäckern unterscheiden: Süß, salzig, sauer, bitter und umami. Die ersten vier Geschmacksrichtungen kennt jeder, aber was hat es mit umami auf sich?

Umami ist ein japanischer Begriff und bedeutet übersetzt „Schmackhaftigkeit“. Der umami-Geschmack wird oft als herzhaft, intensiv, pikant oder auch fleischig beschrieben. Beispielsweise schmecken Parmesan, Sardellen oder Rindfleisch umami. Aber auch in der veganen Küche gibt es die Möglichkeit, umami zu schmecken. Neben diversen Gemüsesorten, wie Tomaten und Pilzen, schmecken beispielsweise auch Sojasauce, Tamari und Miso-Paste umami. Weitere natürliche umami-Quellen sind Algen, geröstete Samen und Nüsse oder Würzhefeflocken. Mit diesen Zutaten kannst du deinen veganen Gerichten wunderbar einen intensiven umami-Geschmack geben. Wichtig ist jedoch, sich nicht nur auf einen Geschmack zu fokussieren, erst der Mix verschiedener Geschmäcker gibt deinen Gerichten Tiefe.

Ideal für Fleisch(tomaten)

In Fleischgerichten spielen umami und die richtigen Kräuter und Gewürze eine zentrale Rolle – nichts, was man nicht auch super in der veganen Küche verwenden kann.

  • Tomatenmark enthält von Natur aus viel umami-Geschmack und fungiert als natürlicher Geschmacksverstärker – insbesondere, wenn es im Topf oder der Pfanne etwas angeröstet wird.
  • Majoran ist ein würziges Kraut, dass wegen seiner häufigen Verwendung unter anderem auch als Wurstkraut bekannt ist – darum darf es auch in veganer Lebenswurst nicht fehlen. Majoran findet zudem in vielen mediterranen Gerichten wie Gyros Verwendung und macht sich damit auch ideal im veganen Pendant.
  • Umami-Bums macht es dir besonders einfach: Mit dieser fein abgestimmten Gewürzmischung von die Spicebar verleihst du Tofu, Gemüse und Saucen ganz einfach einen intensiven und herzhaften Geschmack.
  • Kräftige Gewürzmischungen für Fleisch können auch für vegane Gerichte zweckentfremdet werden. Die Smoky BBQ Bio-Gewürzmischung von Spicebar bringt auch Gemüse, Tofu und Seitan eine intensiv würzig-rauchige Note. Apropos smoky…

Rauchgeschmack – ohne Grill und Smoker:

Raucharoma wird oft mit gegrilltem Fleisch oder Fisch in Verbindung gebracht. Der Geschmack liegt aber nicht an den tierischen Produkten, sondern an der richtigen Würzung und Zubereitungsart. Um Gerichten ein rauchiges Aroma zu verleihen, muss man nicht unbedingt Rauch erzeugen. Es gibt einige Gewürze und Zutaten, mit denen man Tofu, Gemüse & Co. lecker rauchig würzen oder marinieren kann.

  • Rauchsalz verleiht allen Gerichten ein rauchiges Aroma und ist dabei besonders ergiebig. Beim Bio-Rauchsalz „Premium“ von Spicebar reicht schon eine kleine Menge, um komplette Gerichte „anzuräuchern“.
  • Geräuchertes Paprikapulver verleiht einen rauchig-süßlichen Geschmack und darf besonders in der spanischen Küche nicht fehlen. Perfekt zum Würzen von Bohnen-Gerichten und veganen Paellas, darf geräucherte Paprika in keiner veganen Küche fehlen.
  • Flüssigrauch verleiht im Handumdrehen einen rauchigen, speckartigen Touch und ist damit perfekt für vegane Grillgerichte oder Fleisch-Ersatz.
Foto: Sarah Renziehausen / Blog Feiertäglich
Foto: Sarah Renziehausen / Blog Feiertäglich

Fish or No-Fish – that is the question:

Wie auch bei Fleisch ist es auch beim Fisch nicht immer nur das Produkt an sich, sondern viel mehr die Gewürze, die das besondere Aroma ausmachen. Mit den passenden Gewürzen und Zutaten verleihst du deinen Gerichten einen täuschend echten Geschmack nach Fisch oder Meeresfrüchten.

  • No-Fish-Sauce besteht aus Tamari, Reissirup, getrockneten Algen, Apfelessig und etwas Öl und vereint damit schon verschiede Geschmäcker – perfekt für vegane asiatische Gerichte.
  • Zitrone & Dill sind die perfekte Kombi für „Fisch“-Gerichte, wie vegane Fischstäbchen aus Aubergine oder veganer Krabbensalat.
  • Algen / Algenblätter schmecken von Natur aus nach Meer und sorgen für einen angenehmen „Fisch“-Geschmack, beispielsweise bei veganehm Sushi.

Käse- und Ei Aromen:

Käse und Ei haben besondere Aromen, auf die auch die vegane Küche nicht verzichten will – und muss! Es gibt Zutaten und Gewürze, die von Natur einen käsigen Geschmack haben oder an den Geschmack und Geruch von Ei erinnern.

  • Kala Namak ist ein Salz mit einem natürlich hohen Schwefelgehalt. Dadurch erinnert es vom Geruch wie auch vom Geschmack stark an gekochtes Ei und eignet sich so perfekt, um vegane Ei-Speisen zu würzen. Am besten gibst du Kala Namak erst zum Ende des Kochens zu deinem Rührei-Ersatz oder Tofu, da der Geschmack sonst beim Kochen verfliegt.
  • Würzhefeflocken haben einen nussig-käsigen Geschmack und sind damit ideal für vegane „Käse“-Saucen oder selbstgemachten Käse-Ersatz. Durch den umami-Geschmack sind sie generell perfekt zum Würzen von herzhaften Gerichten.

Mutig sein

Beim Würzen gibt es keine Regeln. Wenn du über den Tellerrand schaust, findest du viele tolle Zutaten, die du für deine Gerichte verwenden kannst. Lass dich von anderen Kulturen inspirieren oder trau dich bekannte Zutaten neu einzusetzen.

  • Senf schmeckt nicht nur auf dem veganen Würstchen. Mit seinem scharfen Geschmack dient er auch als Basis für pikante Dressings, Dips und Salatsoßen und ist perfekt zum Verfeinern von herzhaften Gerichten.
  • Balsamico Essig hat eine süßliche Säure, die nicht zu deinem Salat passt, sondern zum Beispiel auch mediterranes Pfannengemüse ideal ergänzt.
  • Toppings, wie unser Pasta-Topping Chili-Knoblauch oder der Topping Allrounder von Spicebar, können auch als Gewürzmischung fungieren und vereinen oft gleich mehrere Aromen, die dein Gericht ideal abrunden.
  • Sojasauce sorgt für einen salzig-würzigen Umami-Geschmack und bereichert damit nicht nur asiatische Gerichte – zum Beispiel auch einer veganen Bratensauce kann Sojasauce das gewisse Etwas verleihen.
  • Kreuzkümmel oder auch Cumin ist in vielen Kulturen wichtiger Bestandteil von deftigen Gerichten, wie Chilis, Currys oder auch Falafeln. Mit seinem unverwechselbaren Geschmack verleiht Kreuzkümmel deinen Gerichten Tiefe. Du solltest jedoch sparsam damit würzen, dass sich das kräftig-würzige Aroma beim Erhitzen intensiviert.

Du siehst also, es gibt viele Möglichkeiten, der veganen Küche die richtige Würze zu verleihen. Und damit du diese Möglichkeiten auch richtig ausschöpfen kannst, haben wir zum Schluss noch drei allgemeine Tipps zum Würzen für dich. Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren!

3 Tipps zum richtigen Würzen:

Richtig dosieren: Auch bei dem Würzen von veganen Lebensmitteln gilt das Motto „Weniger ist mehr“. Die Kombination von zu vielen Gewürzen kann dem Gesamtaroma schaden, deshalb für ein Hauptgewürz entscheiden und dies mit wenigen schwächeren Gewürzen abrunden.

Abschmecken: Geschmäcker sind verschieden. Deshalb ist es wichtig erst zunächst geringe Mengen der Gewürze zu nutzen und dann je nach Geschmack die Intensität zu steigern. Oft entfalten sich die Aromen der Gewürze nämlich erst nach ein paar Minuten.

Der richtige Zeitpunkt: Getrocknete Gewürze können etwas länger mitkochen als frische Gewürze, da sie ihren Geschmack erst nach einiger Zeit so richtig entfalten. Frische Gewürze und Kräuter sollten erst kurz vor dem Ende der Garzeit hinzugefügt werden.

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